Der Kammmolch – Der seltene Wasserdrache

with Keine Kommentare

In diesem Jahr werden gleich zwei Gebiete hoheitlich gesichert, die künftig zu einer Verbesserung der Repräsentanz des Kammmolchs (Triutus cristatus) in unseren Breitengraden führen sollen. Schon die ersten Untersuchungen der Art in Bassum und Syke haben gezeigt: Der Kammmolch schwimmt immer noch durch die Schlatts und Gewässer.

Doch was ist das eigentlich, ein Kammmolch?

Kammmolch (c) Christian Fischer (Wikimedia)
Kammmolch (c) Christian Fischer (Wikimedia)

Ein Kammmolch gehört zu den Amphibien. Also den Tieren, die sowohl an Wasser als auch an Land leben. Der Mensch bekommt den Molch nur selten zu Gesicht: Der nachtaktive Kammmolch lebt zumeist im Gewässer und verlässt dieses am liebsten nur nachts bei Nieselregen. Zur Fortpflanzungszeit im Frühjahr ist er zwar tagaktiv, hält sich im Laichgewässer aber überwiegend am Gewässergrund auf. Sein Wasserhaushalt ist sehr sensibel, weshalb der schwarzbraune Molch an Land meist unter Laub zu finden ist. Sein auffälligstes Charakteristikum versteckt  er an Land: seinen gelben Bauch mit den schwärzlichen Punkten.

Der große Drache

Im Gegensatz zu den anderen Molcharten ist der Kammmolch ein echter Riese. Der Kammmolch ist die größte heimische Molchart, die Weibchen können bis zu 18 cm lang werden. Dabei ist der Schwanz fast genauso lang wie der Körper.

Das Männchen ziert während der Paarungszeit eine Hochzeitstracht. Dann trägt er einen hohen, stark gezackten Kamm auf dem Rücken. Und, es lässt sich erahnen, deshalb trägt er den Namen „Kammmolch“. Zu dieser Zeit sind die Wasserdrachen auch besonders aktiv und halten sich vermehrt außerhalb der Gewässer auf.

Kammmmolchbiotop
Kammmolchbiotop bei Bassum | FFH 323 (Bild; Jan Kanzelmeier)

Dem Kammmolch wird nicht langweilig

Der Kammmolch liebt die Abwechslung, Er hält sich im Laufe des Jahreszyklus in den unterschiedlichsten Lebensräumen auf: Im Frühjahr am Laichgewässer, seiner Kinderstube. Nach dem Ablaichen läuft er im Schutz von Hecken und Gehölzen an seine Sommergewässer, wobei er nur geringe Distanzen zurücklegt. Wenn es auf den Gefrierpunkt zugeht, kommt er wieder an Land und sucht sich sein Winterhabitat. Hierfür  bevorzugt er alte Höhlengänge von Säugetieren, wie Mäusen, oder Baumstümpfe. Also Orte an denen der Frost nicht direkt durchschlägt.

Aufgrund seiner abwechslungsreichen Lebensweise liebt er halboffene bis offene Kulturlandschaften, wie strukturreiche Agrargebiete mit eingestreuten Hecken, Gebüsche, Wiesen und Weiden. In beiden Schutzgebieten findet man genau diesen Lebensraum wieder. Die dort vorkommenden Schlatts und Gewässer bilden den idealen Lebensraum, denn gerade zum Laichen benötigt der Kammmolch sonnenexponierte und fischfreie Gewässer mit Unterwasserpflanzen.