Eine Schlattlandschaft in Syke für den Kammmolch

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Grenzschlatt
Grenzschlatt

Schlatts gelten als Augen der Landschaft. Das zukünftige Landschaftsschutzgebiet „Schlatts in Leerßens Moorheide“ ist damit ein im wahrsten Sinne des Wortes sehenswertes Stück Landschaft. Insgesamt 17 Schlatts befinden sich auf fast 160 ha. Daneben Acker, Grünland und ein kleiner Wald. Auch eine ehemalige NATO-Station findet sich in diesem Gebiet und auch auf dieser ehemaligen Militärfläche und heutigem landwirtschaftlichen Betrieb finden sich 2 Schlatts, die von Amphibien bewohnt werden.

Die Vielfalt für den Kammmolch

Diese facettenreichen Strukturen werden besonders vom Kammmolch geschätzt und sind in unserer Landschaft heute selten geworden, welches den Lebensraum für den Kammmolch verkleinert hat. Dies führte zu starken Rückgängen in der Population. Ein wichtiger Grund den selten gewordenen Wasserdrachen zu schützen, indem wir seinen Lebensraum bewahren.

Nicht nur der Kammmolch fühlt sich hier wohl. Gemäß dem Tierarten-Erfassungsprogramm des NLWKN kommen im Gebiet, zahlreiche Amphibienarten vor, wie Teichmolch, Moor-, Teich- und Grasfrosch sowie Erdkröte.

Das Landschaftschutzgebiet „Leerßer Schlatt“ – Bereits seit über 60 Jahren ein Kleinod in der Kulturlandschaft

Leerßer Schlatt
Der Leerßer Schlatt im Winter

Einige Teile des FFH-Gebietes stehen schon unter Schutz, wie der Leerßer Schlatt. Dieser Schlatt wurde 1950 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, um in der zunehmend kultivierten Landschaft ein Kleinod zu erhalten. Dieses Kleinod wird nicht nur von den Amphibien bewohnt, auch zahlreiche Libellen schweben über des Wasseroberfläche. Darunter auch die seltene „Gefleckte Prachtlibelle“ und die „Kleine Moosjungfer“. Der NABU Syke e.V. berichtet folgendes über den Schlatt:

„Aus Erzählung älterer Bewohner der Ortschaften Leerßen und Sörhausen konnten wir erfahren, dass in die vorhandene kleineren Wasserstellen Flachs gelegt wurde, damit die Hülle aufweichen konnte. Nach diesem Verrottungsvorgang konnte der Flachs dann leichter verarbeitet werden. Diese kleinen Wasserstellen wurden daher auch Flachsrotten genannt. Heute wird diese Gebiet von Einheimischen „Raten Schlatt“ (von verrotten) genannt.“

Der seltene Fieberklee im großen Grenzschlatt

Grenzschlatt von Wilfried Meyer
Grenzschlatt von Wilfried Meyer

Nördlich des Landschaftsschutzgebietes „Leerßer Schlatt“ gibt es einen weiteren großen Schlatt. Das von Buchen umstandene nährstoffarme Gewässer, weißt eine sehr großes Vorkommen des seltenen Fieberklees auf. Die Blätter des Fieberklees bedecken so dicht die Oberfläche des Gewässers, das leichte Menschen über die Pflanzen rübergehen könnten, ohne sich nasse Füße zu holen. Im Frühjahr ist der Fieberklee ein besonders schöner Anblick, wenn dieser weiß-flockig blüht.

Ein zweites Landschaftsschutzgebiet im Westen

Der westlichste Teil des Gebietes ist auch Teil des Landschaftsschutzgebietes „Hombach – Finkenbach – Klosterbach“ und das ebenfalls seit über 40 Jahren. 1967 wurde das große Gebiet, welches sich über weite Teile westlich von Syke erstreckt, ausgewiesen.

Pflege und Entwicklung im Gebiet

Diese abwechslungsreiche Landschaft wird schon seit einigen Jahren durch die Stiftung Naturschutz und den NABU Syke e.V. betreut und es werden Maßnahmen besonders zur Förderung der Amphibien veranlasst. Darüber werden wir an dieser Stelle nächste Woche berichten.

Allgemeine Informationen zum Gebiet und den aktuellen Verfahrensstand können Sie hier nachlesen.

Fieberklee im Grenzschlatt von Wilfried Meyer
Fieberklee im Grenzschlatt von Wilfried Meyer

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