Eine neues Landschaftsschutzgebiet entsteht in Syke (Sörhausen & Leerßen) – Wirken Sie mit!
Im Rahmen der EU-konformen Sicherung der FFH-Gebiete wird das FFH-Gebiet „Kammmolchbiotop bei Syke“ als Landschaftsschutzgebiet „Schlatts in der Leerßer Moorheide“ hoheitlich gesichert. Seit dem 04. Januar können für vier Wochen Stellungnahmen zu der Verordnung und den Abgrenzungen abgegeben werden.
FFH-Gebiet muss in nationales Recht übergehen.
Das FFH-Gebiet „Kammmolchbiotop bei Syke“ wird mit der Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes hoheitlich gesichert. Dies geschieht im Rahmen der EU-konformen Sicherung aller FFH-Gebiete im Landkreis Diepholz. Diese müssen nach Vorgabe der EU in nationales Recht übergehen.
Das öffentliche Verfahren hat begonnen
Der Verordnungsentwurf mit einer Karte des geplanten Landschaftsschutzgebietes „Schlatts in der Leerßer Moorheide“, sowie die Begründung liegen in der Zeit vom 04.01.2016 bis einschl. 05.02.2016 im Rathaus der Stadt Syke während der Dienstzeiten aus. Zudem können die genannten Unterlagen hier heruntergeladen werden. Anregungen und Bedenken können bis zum Ablauf der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Stadt Syke (Hinrich-Hanno-Platz 1. 28857 Syke) oder beim Landkreis Diepholz (Niedersachsenstr. 2, 49356 Diepholz) vorgebracht werden. Auch per Email unter natura2000@diepholz.de können Stellungnahmen eingereicht werden.
Landschaftsschutzgebiet statt Naturschutzgebiet
Auf Grund der vielfältigen Nutzungen innerhalb des FFH-Gebietes wurde hier die Schutzgebietsform Landschaftsschutzgebiet gewählt. In Landschaftsschutzgebieten hat die bestehende Nutzung Bestandsschutz, sodass der Großteil der Flächen wie gewohnt bewirtschaftet werden kann.
Zum Schutz des Kammmolches und der wertbestimmenden Lebensraumtypen, also der Flora, müssen jedoch auch Maßnahmen ergriffen werden. Hierzu zählt u.a. auch die Einhaltung eines 10m breiten Pufferstreifens um die Kleingewässer.
Ein Königreich für einen Wasserdrachen
Im Fokus des Schutzes steht, wie schon der Name des FFH-Gebietes aussagt, der Kammmolch (Triturus Cristatus). Die mit bis zu 18 cm größte Molchart Deutschlands benötigt strukturreiche Lebensräume. Und das findet der kleine Wasserdrache im Gebiet. Schlatts, kleine Wälder, Grünland, Heckenstrukturen und weitere Nutzungen zeichnen die Leerßer Moorheide aus und bieten damit einen Rückzugsraum für seltene Amphibien.
Eine Augenweide
Prägend für die 160 ha Geestlandschaft sind die insgesamt 17 Schlatts, Kleingewässer aus der letzten Eiszeit. Das Wasser wird durch eine wasserstauende Bodenschicht gehalten und ist deshalb nur selten von Grundwasser beeinflusst.
Zwei ganz besondere und große Schlatts sind im zukünftigen Landschaftsschutzgebiet zu finden: Zum einen der sogenannte „Grenzschlatt“, der eines der größten Fieberklee-Vorkommen (Menyanthes trifoliata) in unserer Region aufweist. Die bedrohte Pflanzenart bildet einen dichten Teppich auf der Oberfläche des dystrophen, also nährstoffarmen, Gewässers, der im Frühling flockig-weiß blüht. Zum anderen der nährstoffarme „Leerßer Schlatt“, der bereits seit den 1950er Jahren unter Schutz steht und nicht nur Amphibien sondern auch seltene Libellen beheimatet.
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