Pastorendiek – Das kleine Juwel soll noch besser geschützt werden

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Pastorendiek von Wilfried Meyer
Pastorendiek von Wilfried Meyer

Das kleine Naturschutzgebiet „Pastorendiek“ sowie umliegende Bereiche stehen unter europäischen Schutz. Nun muss der Schutz nach EU-Vorgabe insbesondere der umliegenden Bereiche verbessert werden. Diese werden als Landschafts- und Naturschutzgebiet neu ausgewiesen. Eine Exkursion am 5. Juli (17:30 Uhr) zum Kleinod Pastorendiek sowie eine anschließende Informationsveranstaltung im Gasthaus „Zur Herrlichkeit“ (Mohrmann) klären über die Änderungen auf.

Der Pastorendiek wird schon 90 Jahre lang staatlich geschützt

Das Moor mit dem Teiche liegt kesselartig im Kiefernhochwald, der mit Edeltannen und Weymoutskiefern gemischt ist, und bietet den Beschauern ein entzückendes Bild von eigenartiger Schönheit, das Ruhe und Frieden atmet.“ so beschrieb Lehrer Pfaffenberg den Pastorendiek vor über 90 Jahren in seiner Bitte um Aufnahme des Gebietes in die Liste der Naturdenkmäler. Und exakt 90 Jahre ist es her, dass diesem Wunsch nachgegangen wurde und das Gebiet per Polizeiverordnung geschützt wurde. Am 2. Juni 1926 wurde damit das erste Naturschutzgebiet im Regierungsbezirk Hannover mit der Nummer HA001 erlassen. Der Name Pastorendiek ist übrigens kein Zufall, denn bis heute gehört das Gewässer der ev. Kirchengemeinde Sudwalde.

PastorendiekExkursion und Informationsveranstaltung klären über die Neuausweisung und die Besonderheiten des Juwels auf

Wenn man das Gebiet heute betrachtet fühlt man sich ein wenig zurückversetzt in die Zeit von Lehrer Pfaffenberg. Denn noch heute ist das Gebiet ein Juwel in der Landschaft. Am 5. Juli um 17:30 Uhr führt eine einstündige Exkursion in dieses Juwel. Treffpunkt ist der Forstweg am Naturschutzgebiet Pastorendiek. Der Weg ist nur für die Exkursion geöffnet und von dem kleinen Wanderparkplatz an der Heerstraße (K55) aus erreichbar. Im Anschluss (um 19 Uhr) klärt eine Informationsveranstaltung im Gasthaus Mohrmann „Zur Herrlichkeit“ (Hauptstr. 114, Schwaförden) über die Neuausweisung eines Landschaftsschutzgebietes (ca. 90% der Flächen liegen bereits in einem Landschaftsschutzgebiet) sowie die Anpassung der Grenze und der Verordnung des Naturschutzgebietes „Pastorendiek“ auf.

Europäischer Schutz für den Kammmolch

Denn auch die umliegenden Bereiche sind auf Grund der zahlreichen Kleingewässer, sogenannte Schlatts, und Wald- und Gehölzstrukturen wichtige Lebensräume für

Kammmolch im Hochzeitskleid von Frank Grawe
Kammmolch im Hochzeitskleid von Frank Grawe

Amphibien, wie den Kammmolch, und seltene Pflanzen. Deshalb stehen Teile südwestlich des bestehenden Naturschutzgebietes seit 2005 als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet „Pastorendiek und Amphibiengewässer nördlich von Schwaförden“ unter europäischen Schutz und gehören damit zum Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.

Nach Vorgabe der EU muss dieser Schutz jetzt dem nationalem Recht angepasst werden und das sogenannte FFH-Gebiet muss als Natur- und Landschaftsschutzgebiet gesichert werden. Während der Informationsveranstaltung werden die Verordnungen und Grenzen vorgestellt und es können Änderungswünsche geäußert werden, bspw. können Vorschläge für den Namen des neuen Landschaftsschutzgebietes eingebracht werden.

Dieses Verfahren wird notwendig, da alle FFH-Gebiete im Landkreis Diepholz nach Vorgabe der EU als Naturschutz- bzw. Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Bei bereits bestehenden Schutzgebieten muss die Verordnung angepasst werden.

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