Beginn der öffentlichen Beteiligung NSG „Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor“ & LSG „Dümmer“ in den kommenden Wochen

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Da die bestehenden Verordnungen der Naturschutzgebiete „Dümmer“, „Ochsenmoor“ und „Hohe Sieben“ im Landkreis Diepholz nicht den Maßgaben der EU entsprechen, werden diese zur Zeit an die EU-Richtlinie angepasst und als Naturschutzgebiet „Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor“ neu ausgewiesen. In das geplante NSG werden auch Teile des FFH-Gebietes „Dümmer“ in den Landkreisen Vechta und Osnabrück einbezogen. Hierbei handelt es sich um die Verlandungsbereiche auf der Westseite des Sees, die derzeit noch nicht durch eine bestehende Verordnung gesichert sind. Die Bearbeitung durch den Landkreis Diepholz – im Einvernehmen mit den Landkreisen Vechta und Osnabrück– beruht auf einem Erlass zur Zuständigkeitsübertragung durch das Umweltministerium. Das Landschaftsschutzgebiet Dümmer im Landkreis Diepholz wird zeitgleich angepasst, sodass das FFH-Gebiet am Ende der Verfahren EU-konform gesichert ist.

Beginn der öffentlichen Beteiligung in Kürze

In Kürze beginnt das öffentliche Beteiligungsverfahren, in welchem die Entwürfe der Verordnungen für sechs Wochen zur Stellungnahme bereit stehen. Da die öffentliche Beteiligung in die Weihnachtszeit fällt, wird die Auslegungsfrist von vier Wochen um zwei Wochen verlängert. Die Verordnungstexte des geplanten NSG und des geplanten LSG einschließlich der Begründung und der Verordnungskarten liegen in dieser Zeit im Rathaus der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ und im Kreishaus des Landkreises Diepholz während der Öffnungszeiten aus. Die NSG-Verordnung ist kreisübergreifend und ist daher auch im Rathaus der Stadt Damme, Landkreis Vechta, und in der Gemeinde Bohmte, Landkreis Osnabrück einsehbar.

Die Verordnungsunterlagen zu den Schutzgebieten stehen auch hier zum Download bereit.

Der genaue Termin an dem die öffentliche Beteiligung startet wird in der Presse bekannt gegeben und auf der Seite natura2000.diepholz.de veröffentlicht. Zudem haben Sie die Möglichkeit sich für unseren Newsletter anzumelden, um per E-Mail über Neuigkeiten im Gebiet und über anstehende Termine rechtzeitig informiert zu werden.

Bei Rückfragen und Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder in Einzelgesprächen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch (siehe Kontakt) oder per E-Mail unter natura2000@diepholz.de.

Der Dümmer als eutropher Flachwassersee sowie angrenzende Niedermoorbereiche sind für viele Zug- und auch Brutvögel von großer Bedeutung

Dümmer-See

Der Dümmer-See ist ein in der Eiszeit entstandener Flachwassersee mit einer ausgeprägten Unterwasser-, Schwimmblatt- und Röhrichtvegetation. Mit über 12 Quadratkilometern ist der „Dümmer“ der zweitgrößte Binnensee Niedersachsens. Der See mit seinen angrenzenden Landschaftsbestandteilen wurde aufgrund der Vorkommen europaweit schützenswerter Lebensraumtypen (LRT) und Tier- und Pflanzenarten bereits Anfang der 2000er als FFH-Gebiet „Dümmer“ und EU-Vogelschutzgebiet „Dümmer“ an die EU gemeldet. Die europäischen Schutzgebiete erstrecken sich über die Landkreise Osnabrück, Vechta und Diepholz, wobei die Seefläche selbst nahezu vollständig im Landkreis Diepholz liegt. Auf Diepholzer Seite grenzen extensiv genutzte Seggenwiesen, die sogenannte „Hohe Sieben“, an die Seefläche an. Im Süden liegt das Naturschutzgebiet „Ochsenmoor“ mit seinen Röhrichtbeständen und offenen, extensiv genutzten Feuchtgrünlandbereichen. Als Rast- und Überwinterungsgebiet bietet der Dümmer für Wasservögel optimale Bedingungen. Über 50.000 Enten und Gänse (u.a. Pfeifenten und Löffelenten) halten sich im Winter am See auf. Als Brutvogel des Dümmers ist die bundesweit stark im Bestand bedrohte Trauerseeschwalbe zu nennen. Sie hat am Dümmer ihren wichtigsten Brutplatz in Niedersachsen. Fischadler brüten seit einigen Jahren wieder am Dümmer. Und auch ein Seeadler-Pärchen hat sich südlich des Dümmers angesiedelt.

von Oliver Lange
Die Bekassine braucht einen aktiven Schutz

 

Im Ochsenmoor sind die offenen Feuchtgrünlandbereiche Lebensraum für u.a. Bekassinen und Uferschnepfen. Graugänse können hier auf Ihrer Rast im Herbst und Winter beobachtet werden. Aber auch zahlreiche andere Vogelarten. Um die Flächen im Ochsenmoor weiterhin für Wiesenvögel attraktiv zu gestalten werden diese extensiv gepflegt. Ein Schäfer hält die Flächen mit seinen Diepholzer Moorschnucken im Ochsenmoor frei. Die Schafe sind ideal zur Pflege der Flächen, weil sie besonders klein und leicht sowie anspruchslos sind und somit auf dem weichen Untergrund als „Landschaftspfleger“ eingesetzt werden können.

Moorschnuckenschafherde von Schäfer Wolfgang Paffel im Ochsenmoor